Lleida – Kathedrale, Burg und Kloster
Nach einem ausgiebigen Frühstück in unserem Hotel in Barcelona und mit geladenem Akku machen wir uns auf in Richtung Landesinnerem. Unser heutiges Ziel ist Lleida wo wir unsere erste Nacht in einem Parador verbringen. Wir hatten ursprünglich 2 Tage für die Hafenstadt geplant, aber das schlechte Wetter, das am Mittwoch in Barcelona herrschte hielt uns in Avignon. Aber egal ob ein oder eineinhalb Tage, die Zeit reicht einfach nicht um diese pulsierende City am Mittelmeer zu besichtigen.
Von Barcelona in Richtung Westen
Die heutige Etappe ist relativ kurz. Nur etwa 170 Kilometer trennen Barcelona von Lleida. Zu Beginn der Fahrt ist der Verkehr noch relativ dicht, doch je weiter wir uns von der Millionenmetropole Barcelona entfernen, desto weniger Autos begegnen uns. Bereits zur Mittagszeit erreichen wir Lleida. Da unser Hotel Laut Website über keine Lademöglichkeiten verfügt, suchen wir uns eine Ladesäule vor Ort. Wir finden eine Säule auf einem Parkplatz und hängen uns dran. Während der Wagen lädt, schauen wir uns Lleida (spanisch Lérida) an. Wir überqueren den Segre, den Fluß, der Lleida durchzieht und bummeln in Richtung Altstadt. Wir laufen bis zum Parador in der Altstadt, um zu schauen, ob wir ihn anfahren und wo wir parken können. Wer südeuropäische Städte kennt, der weiß, dass Straßen in der Altstadt sehr eng sein können und für einen Wagen mit einer Länge von knapp 5 Metern und 2,2 Metern Breite (inklusive Spiegel) nicht unbedingt geeignet sind. Nach dem der Ladevorgang beendet ist, kehren wir zum Wagen zurück und fahren zum Parador. Es gibt einen kleinen Parkplatz hinter dem Parador, den man zum be- und entladen nutzen darf, checken ein und stellen den Tesla in die kleine zum Parador gehörende Garage.
Lleida – Provinzhauptstadt in Katalonien
Lleida ist eine charmante Stadt im Nordosten Spaniens und die Hauptstadt der Provinz Lleida in Katalonien. Die Geschichte reicht bis in die Römerzeit zurück. Die Altstadt von Lleida ist von einer beeindruckenden Stadtmauer umgeben, die an vergangene Zeiten erinnert. Etwas oberhalb thront die imposante Seu Vella, eine gotische Kathedrale neben der alten Festung La Suda. Kathedrale und Burg bieten nicht nur religiöse Bedeutung, sondern auch atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Landschaft. Lleida liegt in einer fruchtbaren Region, die von Feldern, Obstgärten und Weinbergen geprägt ist.
Alte Kathedrale und Burgruine
Über der Stadt erheben sich zwei architektonische Juwelen, die eine reiche Geschichte und ein beeindruckendes Erbe repräsentieren: die alte Kathedrale „La Seu Vella“ Santa Maria und die Festung La Suda. Diese beiden monumentalen Bauwerke sind nicht nur Symbole der Stadt, sondern auch wichtige Zeugnisse der Vergangenheit. Die Kathedrale Seu Vella, ist ein Meisterwerk der romanischen und gotischen Architektur. Die Geschichte dieses religiösen Zentrums reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück, als der Grundstein gelegt wurde. Das markante Erscheinungsbild der Kathedrale wird durch ihre beeindruckenden Türme, Bögen und verzierten Fassaden geprägt. Leider war die Kathedrale geschlossen, als wir sie besuchten. La Suda thront auf dem Hügel neben der Kathedrale La Seu Vella und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und die umliegende Landschaft. Ursprünglich von den Mauren im 9. Jahrhundert erbaut, wurde die Burg im Laufe der Jahrhunderte von verschiedenen Kulturen erobert und beeinflusst, darunter die Römer, Westgoten und Christen. Die Burg diente als strategischer Verteidigungspunkt und spielte eine wichtige Rolle während der Reconquista, als die christlichen Königreiche versuchten, die iberische Halbinsel von muslimischer Herrschaft zu befreien. Die Kathedrale La Seu Vella und die Festung La Suda sind nicht nur stumme Zeugen vergangener Zeiten, sondern auch lebendige Erinnerungen an die Entwicklungen, die Kriege und die Kulturen, die die Geschichte dieser Region geprägt haben.
Parador von Lleida
Der Parador de Lleida liegt in der Altstadt der katalanischen Stadt. Der Parador wurde in einem ehemaligen Kloster, einem eindrucksvollen Gebäude aus dem 17. Jahrhundert untergebracht. Diese historische Umgebung verleiht dem Hotel eine besondere Atmosphäre. Im Gebäude findet sich eine beeindruckende Mischung aus verschiedenen architektonischen Stilen, die von gotischen Elementen bis hin zu Renaissance-Einflüssen reichen. Dies macht den Parador de Lleida einzigartig und seine besondere Anziehungskraft aus. Inmitten der Altstadt und am Fuße der alten Kathedrale und der Festung gelegen ist die Lage des Parador ebenfalls einzigartig.
Wohnen im ehemaligen Kloster
Während der Wagen lädt, sind wir in die Altstadt gelaufen, um einen Eindruck von Lleida zu bekommen und zu sehen wo sich der Parador befindet. Der Parador de Lleida ist das erste Hotel der staatlichen spanischen Hotelkette, das wir besuchen. Wir stehen vor beeindruckenden Mauern in einer engen Gasse. Von außen ist der Hauteingang eher unscheinbar. Ein paar Meter weiter finden wir einen Nebeneingang mit einem sehr kleinen Parkplatz, auf dem wir unser Gepäck ausladen können. Zum Auto zurückgekehrt nutzen wir den Parkplatz und tragen unser Gepäck ins Hotel. Bereits der Vorraum ist beeindruckend, doch zunächst gehen wir durch eine weitere Tür zur Anmeldung. Das Personal ist sehr freundlich und hilfsbereit. Nach wenigen Minuten sind alle Formalitäten erledigt und wir beziehen unser Zimmer. Die Zimmer liegen um Lichthof auf zwei Etagen. Das ehemalige Kloster ist liebevoll restauriert und trotzdem muss man nicht auf Komfort und den gewohnten Luxus verzichten. Wir laufen noch ein wenig durch die Altstadt und hinauf zur alten Kathedrale und zur Festung. Wie in den Paradores üblich reservieren wir für den Abend einen Tisch, im hoteleigenen Restaurant. Wie in Spanien üblich geht man spät essen, in diesem Fall ab 20:30 Uhr. Die Wartezeit bis dahin vertreiben wir uns im überdachten Innenhof. Als Amigo de Paradores erhält man einen Gutschein für ein Begrüßungsgetränk an der Bar.